4. Mai 2024

Auf dem Weg zum besterzogenen Teckel

Auf dem Weg zum besterzogenen Teckel,
Seminar „Gehorsam“ in Werder

Dackel sind, wie jeder weiß, außerordentlich folgsame Hunde. Außer Frage steht zudem, dass die Vierbeiner in der DTK-Gruppe Königs Wusterhausen zu den besterzogenen Teckel weit und breit zählen. Damit das so bleibt, fand das erstmals angebotene Gehorsam-Seminar in der Gruppe großen Zuspruch.

Auf dem Klubgelände unserer Nachbarn, der Gruppe Werder, fanden sich am 11. Mai 2024 rund 20 wissbegierige Teckelführerinnen und -führer mit ihren Hunden ein. Unsere Obfrau für Gebrauch, Silke Spiegel, hatte mit Sandra Kreibich aus Seddiner See eine erfolgreiche Ausbilderin als Seminarleiterin gewinnen können. Die „Chefin“ von drei Springer Spaniels und Leistungsrichterin für Dummyarbeit ist eine bundesweit gefragte Trainerin von Zwei- und Vierbeinern sowohl im Sport als auch für den jagdlichen Gebrauch.

Sandra Kreibich vermittelte zunächst einige wichtige Grundlagen, auf denen erfolgreiches Gehorsamstraining aufbaut. Dass positives Verstärken (Belohnung) wie auch negatives Verstärken („Meckern“ oder Entzug einer angenehmen Sache) die Basis sind, war vielen in der Runde durchaus bekannt. Auch, dass die Belohnung der wichtigste „Erziehungstrick“ ist, überraschte noch keinen. Richtig spannend wurde es dann aber, als Sandra Kreibich Tipps und Tipps verriet, wie sich alle diese graue Theorie in der alltäglichen Praxis umsetzen lässt.

Das beginnt damit, den Hund sogleich zu belohnen, wenn er sich zufällig so verhält, wie es sich sein Herrchen oder Frauchen wünschen. Gute Dienste erweist dabei der Clicker. Manches Vorurteil in der Runde gegen das Blechteil dürfte sich in Staunen gewandelt haben, als die Trainerin vorführte, wie der Clicker – richtig eingesetzt – auch über größere Distanzen bei der Erziehung helfen kann. Selbst ältere Hunde lernen, diesen stets gleichmäßig klingenden „Verstärker“ zu verstehen.

Da sich der Hund nicht nur zufällig gut benehmen soll, ist das „Formen“ von Verhalten folgerichtig der nächste Schritt. „Einen Hund kann man ohne Zwang alles beibringen, wozu er körperlich in der Lage ist“, sagte die Trainerin. Zweifler überzeugte sie mit anschaulichen Tipps zum Apportieren-Training, das „in gaaanz kleinen Schritten“ ablaufen sollte.

Die Mittagspause, in der uns die Gruppe Werder mit einem regelrechten Gourmet-Büffet bewirtete, gehörte den individuellen Fragen. Ja, man kann einem Hund das Hetzen abgewöhnen, lautete die Antwort auf eine der Fragen – aber das ist viel Arbeit. „Hunde lernen immer im Kontext“, erklärte die Trainerin. Das heißt: Wenn „Sitz!“ im Wohnzimmer klappt, gilt das noch lange nicht im Revier.

Im zweiten Teil des Seminares wurde die Ausbilderin von einem ihrer Spaniel unterstützt. In wenigen, einfühlsamen Schritten brachte Sandra Kreibich ihn dazu, Gegenstände zu apportieren, die er noch nie apportiert hatte. Die Trainerin räumte ein, dass Erdhunde natürlich anders „ticken“ als Hunde für die Feldarbeit. Aufgabenbedingt ist der Individualismus beim Teckel viel stärker ausgeprägt, die Teamarbeit mit dem Hundeführer für den Stöber- und Buschierhund deutlich wichtiger. Dennoch gelten die Grundsätze für die Erziehung zum Gehorsam bei den einen wie bei den anderen, ob nun im Revier oder im Wohnzimmer oder auf der Straße.

Vom ersten Seminar „Gehorsam“ der Gruppe KW nahmen deshalb alle Teilnehmer ausreichend Anregungen mit nach Hause. Seminarleiterin Sandra Kreibich gilt dafür unser besonderer Dank! Ein Riesenkompliment für ihre Gastfreundschaft machen wir unseren Nachbarn von der Gruppe Werder mit Sabine Eggert an der Spitze. So macht Lernen doppelt Freude – erst recht, wenn dann auch noch die Hunde genügend Platz zum Toben finden.

Ralf Stephan

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