Ausbildung

Auch in der heutigen Zeit wird der Teckel aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften als Begleiter in Wald und Flur sehr geschätzt. Seine exzellente Nase, sein Wille, seine Größe und seine Ausdauer bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten und sind für den Waidmann eine unentbehrliche Unterstützung.

Mindestens genauso beliebt ist der Teckel jedoch als Familien- und Begleithund. Er ist nicht nur sehr gelehrig, sondern auch ausgesprochen kinderfreundlich. Viele unserer Mitglieder nehmen mit ihren Hunden in unserem Verein an Begleithundekursen teil und absolvieren im Anschluss die Begleithundeprüfung. Dies bereitet nicht nur Freude und bietet dem Teckel die notwendige Bewegung und Beschäftigung, sondern hilft auch im Alltag bei der Erziehung dieses manchmal doch eigenwilligen kleinen Kerls. Und gerade wegen seines starken Charakters (und des berühmten Dackelblicks) wird er von vielen so innig geliebt. 🐾❤️

Jagdliche Ausbildung

Schussfestigkeitsprüfung (SFK)

Das Schießen gehört zur Jagd wie der Teckel zum Wald. Jeder Welpe zeigt anfangs eine gewisse Geräuschempfindlichkeit, doch diese ist Teil einer ganz normalen Entwicklung.

Grundsätzlich ist es wichtig, den Welpen behutsam an verschiedene Geräusche zu gewöhnen. Versäumt man dies oder geht man in dieser Phase nicht einfühlsam genug vor, muss die Gewöhnung später nachgeholt werden. Eventuell eingeschlichene Schreckhaftigkeit erfordert dann mühsame Korrekturen.

Die Schussfestigkeitsprüfung erfolgt einzeln und unangeleint im übersichtlichen Gelände. Der Hund entfernt sich in freier Suche mindestens 30 Meter vom Hundeführer. Ein Richter gibt das Kommando für zwei abzugebende Schüsse während der freien Suche. Zwischen den beiden Schüssen sollte eine angemessene Pause liegen. Diese Prüfung dient dazu, die Schussfestigkeit des Hundes zu überprüfen und wird zuchtbuchmäßig erfasst.

Spurlautprüfung (SP)

Der Spurlaut ist eine höchstwahrscheinlich dominant vererbte Anlage, die traditionell am Hasen geprüft wird. Der Hase, als klassischer Feldbewohner, erlaubt es den Richtern, den Spurverlauf genau zu beobachten. Daher ermöglicht die Hasenspur nicht nur eine gute Bewertung des Lauts, sondern auch der Nase und der Passion.

Mit der Nase ist nicht nur die Riechleistung des Hundes gemeint, sondern auch die Fähigkeit, Geruchsinformationen im Gehirn schnell zu kategorisieren und zu verarbeiten, um sie in Bewegungsreize umzuwandeln. Die Passion, oder auch der Finderwille, ist der Motor, der den Hund dabei antreibt.

Bei der Spurlautprüfung gehen die Richter, Hundeführer und Helfer in einer Treiberlinie durch das Suchengelände. Nachdem ein Hase hochgemacht wurde, begibt sich der Hundeführer nach Aufforderung durch einen Richter in die Nähe der Hasenspur und lässt seinen Hund frei suchen. Der Hund soll die Spur aufnehmen und ihr lauthals folgen.

Eignungsbewertung für die Bodenjagd (BHFK/95)

Die Bejagung des Fuchses ist aus wildbiologischer Sicht und seuchenhygienischen Gründen wie Tollwut und kleiner Fuchsbandwurm unabdingbar! Auch die Hege und Pflege des Niederwildes, insbesondere Hase, Fasan und weitere Bodenbrüter ist hier hervorzuheben.

Die Ausbildung unserer Erdhunde muss gewissenhaft und an ihrem späteren Einsatz orientiert sein – dies gelingt am besten in einer Schliefenanlage. Die Arbeit der Hunde auf dem Schliefplatz dient ausschließlich der Einarbeitung für die Naturarbeit und der Überprüfung der Brauchbarkeit für die Bodenjagd. Dabei wird zahmes Raubwild verwendet.

In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass die Schliefarbeit für die Füchse keine Belastung darstellt, der sie nicht gewachsen wären.

Wassertest (WAT)

Vielleicht mag der Teckel nicht die erste Hunderasse sein, die einem zur Entenjagd einfällt. Das apportieren im Wasser kann jedoch auch er. Ohne Hund, geht der Jäger selbst baden!

Der Wassertest dient dazu, zu beweisen, dass der Hund eine geschossene Ente aus dem Wasser holen kann. Hier ist der Ablauf:

  • Die erlegte Ente wird vom Hundeführer oder einem Dritten in tiefes Wasser geworfen.
    Gleichzeitig werden zwei Schrotschüsse in die Luft abgegeben, um den Moment des Schusses zu simulieren.
  • Der Hund muss eine Schwimmstrecke von etwa 6 bis 8 Metern zur Ente und anschließend dieselbe Entfernung zurück zum Ufer bewältigen.
  • Nach den Schüssen wird der Hund geschnallt und soll freiwillig die Ente zum Hundeführer bringen oder anlanden.

Diese Prüfung zeigt nicht nur die Schussfestigkeit des Hundes, sondern auch seine Fähigkeit, im Wasser zu arbeiten.

Stöberprüfung (St)

Der Hund soll sich im Jagdbetrieb zu einem echten und zuverlässigen Helfer entwickeln. Die Ausbildung und Führung eines Stöberhundes ist nicht damit getan, dass man ihn einfach “losmacht” und er wild durch den Wald rennt. 

Der ideale Stöberhund nimmt nach dem Schnallen sofort die Dickung an und sucht diese gründlich ab. Selbst in wildärmeren Revieren sollte er dabei möglichst schnell und zuverlässig Wild finden und auf die Läufe bringen. Die Stöberprüfung gliedert sich in die Prüfungsteile “Gehorsamsfächer” und “Stöberarbeit”. Die Richter und die Teilnehmer müssen die Waldparzelle von mindestens 1 Hektar Größe umstellen. Nachdem der Hund geschnallt wurde, beginnt und läuft die Zeit der Stöberarbeit. Er soll die Parzelle selbstständig, ausdauernd und weit ausholend absuchen und beim Aufstöbern von Haarwild diesem lauthals folgen, bis es das Treiben verlassen hat oder erlegt wurde.

Schweißprüfungen

Der Dackel eignet sich im Allgemeinen sehr gut für die Arbeit nach dem Schuss, die Nachsuche.
Allerdings ist die Ausbildung auf der Schweißfährte, wie jegliche Fährtenhundausbildung, sehr aufwändig.

Die Nachsuche ist für Jäger von oberster Priorität, insbesondere wenn es darum geht, verwundetes oder krankes Wild in unwegsamem Gelände so schnell wie möglich zu finden. Dies gilt nicht nur im jagdlichen Einsatz, sondern auch nach Wildunfällen im Straßenverkehr.

Mit steigenden Abschusszahlen beim Schalenwild nimmt auch die Anzahl der Nachsuchen zu. Das Ziel ist es in jedem Fall, das verletzte Wild vor unnötigem Leid und einem qualvollen Tod zu bewahren. Die Nachsuche hat daher eine besondere Bedeutung. Ob es sich um eine geflügelte Ente oder ein laufkrankes Stück Rotwild handelt – die Nachsuche ist das oberste Gebot der Waidgerechtigkeit.

Die Nachsuchenarbeit erfordert geeignete Jagdhunde, die waidgerecht und tierschutzkonform arbeiten können.

Wir gehen an dieser Stelle nicht auf die verschiedenen Formen der Schweißprüfungen ein. Genauere Informationen finden Sie in der Prüfungsordnung, oder Sie Fragen unsere Obfrau für Gebrauch. 

Eignung zur Stöberjagd mit Schwarzwild (ESW)

Keine andere Schalenwildart hat sich in den letzten 20 Jahren so vermehrt wie das Schwarzwild. Die Bestandszunahme und die Ausbreitungstendenz sind weiterhin ungebrochen. Tatsache ist, dass die Jäger angesichts der örtlich auftretenden Schäden in der Landwirtschaft und der Gefahr eines möglichen Ausbruchs der Schweinepest gefordert sind, die Bestände zu begrenzen bzw. zu reduzieren.

Dazu sind hervorragend auf Schwarzwild eingearbeitete Hunde unabdingbar, und diese Arbeit findet meistens im Gatter statt. Der Hund wird vom Stand des Hundeführers geschnallt und muss das Gatter selbständig und weiträumig absuchen.

Gefundenes Schwarzwild ist anhaltend zu verbellen und zum Verlassen der Einstände zu bewegen. Der Hund darf zwischenzeitlich das gefundene Schwarzwild verlassen, um Kontakt mit dem Hundeführer aufzunehmen. Anschließend soll er unverzüglich zum Wild zurückkehren. Die Arbeitszeit des Hundes muss mindestens fünf Minuten betragen.

Natürlich gibt es im DTK 1888 e.V. noch weitere Prüfungen für den Dackel. Alle weiteren Prüfungen finden sie in der Prüfungsordnung. 

Nicht jagdliche Ausbildung (BHP)

Sinn und Zweck der Begleithundeprüfungen

In der heutigen Zeit erwarten wir von einem Hund, dass er sozialverträglich, wesensstark und dennoch leichtführig ist. Aggressives Verhalten ist nicht erwünscht. Neben Gehorsam legen wir Wert auf Sicherheit im Straßenverkehr und Gelassenheit im Umgang mit Artgenossen und Menschen. Die Begleithundeprüfung dient dazu, die Ausbildung des Hundes als gehorsamen Jagd-, Familien- und Begleithund nachzuweisen.

Gehorsam (BHP 1)

Die BHP 1 hat folgende Schwerrpunktfächer, die der Teckel und sein Führer zu absolvieren habe:

Führigkeit

Der Vierbeiner begleitet seinen Hundeführer, angeleint, an der zuvor festgelegten Seite, ohne an der Leine zu zerren. Dabei meistern sie geschickt die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen.

Folgsamkeit

Hierbei wird der Hund vom Hudneführer in eine Richtung geschickt. Es muss dabei ein größerer Abstand zwischen den beiden entstehen. Am Ende soll der Hund wieder zu seinem Führer zurückkommen. Dies kann mit, oder ohne eine Halr dazwischen gezeigt werden.

Ablegen

Hierbei wird geprüft ob mehrere Hunde mit einem ca. 10m großen Abstand zueinander ruhig auf ihren Plätzen bleiben. Die Hundeführer haben dabei einen Abstand von ca. 50m zu ihren Vierbeinern. Die Dackel dürfen nicht anhaltend bellen, winseln oder ihren Platz verlassen. Während der Zeit geht ein Prüfer mit einem weiteren angeleinten Hund an den Prüflingen vorbei.

Verhalten bei Geräuschen

Bei diesem Teil der Prüfung wird geschaut wie der Hund bei plötzlichem Lärm reagiert.

Verhalten gegenüber Menschen

Der muss soll sich bei diesem Teil der Prüfung einer Menschengruppe gegenüber ruhig und entspannt zeigen. Die Gruppe geht einmal ruhig auf den abgelegten Hund zu. In der späteren Phase etwas schneller und z.B. mit Klatschen. Der Hund darf sich frei bewegen, jedoch keine Fluchtreaktion zeigen.

Verhalten im Straßenverkehrng

In diesem Teil wird an einer befahrenen Straße der angeleinte Hund mit seinem Führer geprüft. Er sollte ruhig und gelassen reagieren wenn ein Radfahrer vorbeifährt und klingelt, oder der Hundeführer von einem Passanten angesprochen wird. Anschließend überqueren beide eine Straße, der Hund muss vor dem Überqueren halten und nicht auf die Straße stürmen.

Den Fußgängern und dem Fahrverkehr gegenüber soll sich der Hund gelassen und ruhig verhalten, er soll seinem Hundeführer aufmerksam und willig folgen.

Hundeführersuche und Warten (BHP 2)

Die BHP 2 hat folgende Schwerrpunktfächer, die der Teckel und sein Führer zu absolvieren habe:

Hundeführersuche

Unsere vierbeinigen Begleiter verfügen von Natur aus über einen ausgeprägten Spur- und Finderwillen. Das Ausarbeiten von Spuren und Fährten zählt zu ihren bevorzugten und besonders geschätzten Aufgaben. Mit Freude und Bereitschaft suchen sie nach ihrem Hundeführer oder ihrer Hundeführerin.

Warten

Unser Teckel muss gelegentlich vor einem Gebäude, in das er nicht hineindarf, geduldig verweilen. Dafür wird er vor dem Eingang in der Nähe platziert und angeleint. Der Hundeführer begibt sich unauffällig ins Gebäude, sodass der Hund ihn nicht mehr sehen kann. Fünf Minuten lang wartet der Hund ruhig an seinem Platz, während er von Helfern abgelenkt wird

Wasserfreude (BHP 3)

Unsere Hunde lieben das Wasser! Viele von ihnen zeigen eine ausgeprägte Freude am Planschen und Schwimmen. Dies ist nicht nur ein Zeichen ihrer Lebensfreude, sondern auch ein Hinweis auf ihre Wesensfestigkeit.

Für die Wasserfreudeprüfung wird ein beliebiger, schwimmfähiger Gegenstand vom Hundeführer mindestens 6 bis 8 Meter weit in tiefes, stehendes Wasser geworfen. Der Hund soll dann freiwillig den Gegenstand bis zum Ufer holen. Es ist eine tolle Möglichkeit, die natürliche Neigung des Hundes zum Wasser zu testen und gleichzeitig seine Bindung zum Hundeführer zu überprüfen

Als weitere Challenge für Dackel und Hundeführer kann nach der Bestandenen BHP die sogenannte erschwerte Begleithundeprüfungen stattfinden.

Die genauen Prüfungsbedingungen können Sie gerne der Prüfungsordnung ab Ziffer 22 entnehmen.

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